Island zwischen Winter und Frühjahr

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Unser Trip zu den Polarlichtern

Oft wurde mir die Frage gestellt, warum ich zu dieser relativ unangenehmen Zeit in Island suche. Meine Antwort: Ich möchte einmal die Nordlichter live sehen und fotografieren. Das war jedoch grundsätzlich zu kurz beantwortet - hält diese Insel (neben einer Unmenge an Regen, Sturm und Wolken) auch eine Vielzahl an wirklich beeindruckenden Sehenswürdigkeiten bereit. 

Im Folgenden berichte ich in Kurzform über die Eindrücke und Erlebnisse (die ich veröffentlichen kann 😉)

 Tag 1-2 Reykjavik, Reykjanes, Grindavik, Blue Lagune, Akranes

Reykjanes, Reykjavik,Blue Lagoon, Akranes: Die Erwartung von Island ist groß. Wir wollen die Vielfalt der Natur, die Menschen kennenlernen. Jedoch seit Ausstieg aus dem Flugzeug ist es bewölkt, es nieselt und der Wind bläst unentwegt stark. Das dämpft etwas unseren Optimismus. Und da das Wetter mehr als bescheiden ist, beschließen wir die nähere Umgebung kennen zu lernen und so fahren wir nach Gunnuhver - einer  heißen Qelle, auf die ein Gärtner vor 100 Jahren sein Haus baute und eine Gärtnerei betreiben wollte. Nebenan befindet sich der Leuchtturm vom Reykjanes und wirklich imposante Klippen im Nordatlantik. Der Weg dorthin ist geprägt von einer bizarren Vulkanlandschaft. Wir sind hellauf begeistert. Danach durchstreifen wir die Küstenregion und erleben einen tosenden Nordatlantik an den Klippen Valahnúkamöl.

Wir treffen auf die Plattengrenze der eurasischen und nordamerikanischen Platte auf Land und springen so ganz einfach zwischen den Kontinenten hin und her.

In Reykjavik statten wir der größten Kirche Islands einen kurzen Besuch ab um dann in die Stadt einzutauchen. Gegessen wird in einem Fischrestaurant auf der "Regenbogenstraße".

Unsere Unterkunft ist ein kleines Feriendorf direkt an der Küste. Ein kleines Extra, das für uns ganz groß ist, ist eine Sauna und ein durch Geothermie beheizter Whirlpool. 38°C aus der Erde - das wünschen wir uns auch für zu Hause...

Auf der Weiterfahrt nach Westisland halten wir in Akranes. Kurze Visite beim Leuchtturm (ist nicht der Letzte 😁)und dann wieder ein kleines Highlight: Schnelles Umziehen und ab in den beheizten Außenpool direkt am Nordatlantikstrand. Und das Beste: die Sonne lugt auch verschlafen mal durch die Wolken.

  

Tag 3-4 Westisland, Snaefellsness, Nordlichter

Wir starten zu einer Tour rund um die Halbinsel Snaefellsness. Step by Step erkunden wir die Natur der Halbinsel. Das Wetter meint es diesmal gut mit uns - die Sonne gibt uns mehrere Minuten ihrer vollen Ausstrahlung. Am Tag heißt das: Endlich auch mal kontrastreiche Fotos. Für die Nacht erwarten wir endlich Polarlichter.  Doch vorerst besuchen wir die "Schwarze Kirche", einen Strand mit tiefschwarzem Sandstrand, natürlich einen Leuchtturm 😂, die "Schöne Kirche" und einige weitere tolle Sehenswürdigkeiten. Das Wetter ist alle 10 Minuten anders. Aber auch das ist fotografisch wertvoll.

Außerdem haben wir das Glück, ein paar Seehunde zu sehen. Sie rekeln sich faul am Strand und werden nur von ein paar nervigen Touristen geweckt. Einige sind wirklich nervig - und das sind nicht wir - wir halten Dank des 70-200mm Objektiv einigen Abstand.

Der Abend gehört dann vollends der Polarlicht-Jagd-Planung. Wo ist die beste, die längste Wolkenlücke. Danach fahren wir zu unserem vermuteten Hotspot. Und: Es hat sich gelohnt. Hinter einer kleinen Felsformation fotografieren wir entspannt und ziemlich windgeschützt die Nordlichter. Über uns hinweg bläst ein Südwestwind mit Windstärke 9..10.

Tag 5-6   Wasserfälle, Geysir & Strokkur, Þingvellir

Nah unserer ersten langen Polarlichtnacht geht es weiter nach Nesjavellir, etwas mehr im Landesinneren und in der Nähe zum Nationalpark Þingvellir. Der steht genau wie der Gulfoss-Wasserfall und der Geysir auf der Liste unserer Sehenswürdigkeiten und liegt am oder im "golden circle". Der Nationalpark bietet neben Wasserfällen, der Silfra-Spalte zwischen nordamerikanischer und eurasischer Platte auch noch historisches: in Þingvellir wurden bereits vor mehr als tausend Jahren Versammlungen abgehalten, die als erstes Parlament überhaupt in die Geschichte eingingen. Ein überaus wichtiger Ort für alle Isländer.

Wir fahren entlang auf schwarzen Schotterstraßen und wir sind gespannt, wie die Landschaft  nach der nächsten Kurve oder Bergkuppe aussieht.

Entlang der Strecke gibt es wie immer zahlreiche Fotostops, in denen wir Wasserfälle, Pferde oder einfach nur das Wetter in dieser tollen Landschaft aufnehmen. 

Am Abend wollen wir noch einmal Polarlichter einfangen...

 Tag 6-7 Lavafelder, Gletschersee und wieder Polarlichter

 Wir verlassen den "golden circle" Richtung Südosten. Über Vik und Dyrhólaey, einer ausgewaschenen Felsformation, wollen wir nach Kirkjubæjarklaustur. Leider spielt das Wetter auf unserer Fahrt nicht wirklich mit und wir reisen dem schmalen Sonnenrand am Horizont hinterher und erweitern unser Tagesziel bis zum Diamond Beach - einem pechschwarzem Strand am Fuße einer Gletscherlagune.

Dort angekommen, genießen wir tatsächlich strahlenden Sonnenschein am Fuße des Jökulsárlón Gletschersees. Wir saugen die Sonne bis Sonnenuntergang ein und entscheiden uns kurzerhand unser Hotel in Kirkjubæjarklaustur zu "schmeißen" und suchen uns vor Ort ein Hostel. Unser Ziel: Polarlichter am Gletschersee mit Bergkulisse. Eigentlich zu schön um wahr zu sein - aber es klappt. Wir fotografieren ca. 3 Stunden unentwegt das Himmelsspektakel mit immer wieder neuen Lichtformen. Ein wahrer Genuß!

Tag 8-9 Diamanten am Strand, Bassalt, Wasserfälle

Nach einer wirklich sehr kurzen Nachtruhe sind wir mit die Ersten am Diamond Beach, einem tiefschwarzem Sandstrand, an dem abgeschmolzene Eisbrocken des Jökulsárlón Gletschers angespült werden und in der Sonne glitzern. Doch so wie im Gletschersee weniger Eis schwimmt so sind auch heute kaum Eisbrocken am Strand. Wir müssen schon weit laufen, um endlich 2 zu finden. Hier ist Klimaänderung sofort spürbar. Wir halten noch an zwei weiteren Gletschern (Svinafell & Fjallsarlon).

Unser Ziel ist am Abend der Skogafoss-Wasserfall. Ein ziemlich hoher Wasserfall relativ nah an der Küste. Auf dem Weg dahin halten wir am - laut isländischen Meldungen - gefährlichsten Strand von Island: Reynisfiara beach. Ein schwarzer Sandstrand mit einem Felsentor aus Basaltsäulen und einem tosenden Nordatlantik. Die Wellen sind gigantisch - und werden von den wirklich zahlreichen Besuchern durchaus unterschätzt.

Am nächsten Morgen geht es wieder zurück in die Region von Reykjavik - der Rückflug wartet. Entlang der Küste sehen wir diesmal einen Atlantik, der sich wie ein Bergsee präsentiert. In unserem letzten Aufenthaltsort Reykjanesbær sehen wir noch einmal das Nordlicht. 

Unsere besuchten Orte in Island

Auf der Karte sind die besuchten Orte, unsere Übernachtungen und die locations an denen wir Nordlichter gesichtet haben verzeichnet:

 

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